Salische Turmhügelburgen

Burgen aus der Zeit der Salier (1024-1125) haben sich leider nur wenige erhalten. Diese sind oft so genannte Motten, auch Turmhügelburgen genannt.

Beispiele von salischen Turmhügelburgen finden sich in Niederwalluf, Klingen-münster, Enkenbach-Alsenborn etc.

Niederwalluf

Turmhügelburg Niederwalluf, Wikipedia, by Oliver Abels

Schlössel bei Klingenmünster, Eigene Aufnahme

Schlössel bei Klingenmünster, Eigene Aufnahme

300px-Dieburg_01[1]

Dieburg in Enkenbach-Alsenborn, stilisierte Darstellung der Turmhügelburg beim Schwimmbad

Auch die Burg Stauf bei Eisenberg/Pfalz ist mittlerweile sicher salischen Ursprungs, ihr wird sogar der Titel „Älteste Salierburg Deutschlands“ zugesprochen. Ob sie diesen verdient hat wird sich wohl nie endgültig klären lassen, da es sich bei dem Schriftstück, auf dem diese Aussage aufbaut, um ein Miraculum handelt. Hier wurden  also Wunder beschrieben, für welche ein Heiliger verantwortlich sein soll. Diese können auch nach dem Tod des Heiligen auftreten, vorzugsweise an seinem/ihren ehemaligen Wirkstätten. In dem genannten „Miraculum St. Pirminius“ werden Wunder aufgezeichnet, welche von 970-1012 mit Hilfe des heiligen Pirminius ereignet haben sollen. Ob eine solche Darstellung allerdings geschichtlichen Wert hat, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Hier sind die Gegenargumente zusammengefasst, so dass sie sich selbst ein Bild machen können.

Burg Stauf

Turmhügel der Burg Stauf, leider vom Reichsarbeitsdienst beim Bau einer Thingstätte total umgestaltet, Eigene Aufnahme

Es scheint als habe es beim Bau der Turmhügelburgen eine Art Prototyp gegeben, der jeweils an die Gegebenheiten vor Ort angepasst wurde. Er war recht einfach gehalten: auf einem (evtl. auch künstlich aufgehäuften) Erdhügel wurde ein (Stein-) Turm errichtet, welcher von einer dicht am Turm befindlichen, nicht allzu mächtigen (90-110 cm) Ringmauer umgeben war. Als weiterführende Literatur zum Thema empfehle ich: Die Salier, insgesamt 4 Bände, Hg. Horst Wolfgang Böhme, Thorbecke-Verlag 1991, z.B. bei ZVAB oder Amazon.

Der Bau von Burgen diente den Saliern zur Absicherung ihrer Landnahme-Politik. Neue Gebiete wurden durch Rodungen erschlossen und mit Burgen gesichert. Da diese neuen Gebiete auch verwaltet werden mussten, entwickelte sich schließlich die neue Klasse der Ministerialen, welche zum Teil zu den mächtigsten Familien im Reich aufsteigen konnten (Bolanden, Markward von Annweiler).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.