Burg Hohnstein, Thüringen
Anlässlich eines Kurztrips nach Thüringen besuchten wir die Ruine der Höhenburg Hohnstein bei Osterode (Neustadt/Harz). Die im 12. Jahrhundert wahrscheinlich von den Grafen von Ilfeld erworbene Burg wurde zum Stammhaus der „Herren von Hohnstein“, wie die Ilfelder sich jetzt nannten. Ihre Burg Ilburg bei Ilfeld, die vorherige Stammburg, ließen sie zerfallen.
Erstmals erwähnt wurde die Burg im Jahre 1202. Bereits 1380 wurde die Burg vom Landgrafen von Thüringen sowie den Markgrafen von Meißen erfolgreich belagert und eingenommen. Im so genannten „Fleglerkrieg“ einem Vorboten des Bauernkrieges, nahm Friedrich von Heldrungen die Burg von 1412-1415 gewaltsam in Besitz. Danach kaufte der Graf von Stolberg die Burg (1417). 1428 erhält er offiziell vom Herzog von Braunschweig Burg und Herrschaft Hohnstein verlehnt und modernisiert die Burg. Das Bollwerk sowie die Streichwehr in der oberen Burg stammen wohl aus dieser Zeit.
Die Burg wurde im 30-jährigen Krieg 1627 von kaiserlichen Truppen in Brand gesteckt und total zerstört. Lediglich eine Glocke der Burgkapelle konnte intakt aus dem Brandschutt geborgen werden. Seitdem verfiel die Burg immer mehr.
Die Anlage gliedert sich in mehrere Teile:
- Der Zwinger mit Bollwerk und 2 Toren
- Hof der Vorburg mit Tor 3 (ehemals direkter Zugang)
- Vorburg mit Gebäude- und Kellerresten sowie dem Burgbrunnen
- Untere Oberburg
- Innenhof der Oberburg und
- Obere Oberburg mit Kapelle und Bergfried
Die Aussicht vom Bergfriedrest ist phänomenal und reicht über die Wiesen und Felder der Vorharzlandschaft bis hinüber zum Kyffhäuser mit seiner Burg. In „Nicht-Corona-Zeiten“ fährt eine kleine Bahn vom Parkplatz am Waldschwimmbad zur Ruine, ansonsten ist eine mäßige Steigung zu bewältigen. Auf der Burg gibt es eine Gaststätte, die bei unserem Besuch leider noch geschlossen war (Corona bedingt).