Burgen im Mittelrheintal
Der Rhein war als Fluss schon immer der Verkehrsweg, um von Süddeutschland Waren oder Personen in den Norden zu bringen, wie auch in umgekehrter Richtung. Da Alternativrouten sehr beschwerlich waren, war der Transport auf dem Rhein auch der bequemste Weg.
Um ihren Gewinn aus diesen Warenbewegungen zu ziehen, wurden von verschiedenen Seiten Zollstellen eingerichtet, und zu deren Schutz viele Burgen errichtet (Siehe auch Burgen am Mittelrhein). Die Beteiligten waren:
- die Erzbistümer, hauptsächlich Mainz und Trier
- das Reich (vertreten durch Ministerialen)
- die Kurfürsten von der Pfalz
- Adelshäuser wie die Grafen von Katzenelnbogen oder die Herren von Eppstein
Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert nahm die Zahl der Zollstellen am Mittelrhein ständig zu. Von 3 nachweisbaren Zollstellen in Boppard, Koblenz und Hammerstein im 11. Jh. bis zu 14 Zollstellen im 13. Jh. (nach Fr. Pfeiffer, „Rheinische Transitzölle im Mittelalter“, Univ.Diss. Trier 1996).
Eigentlich oblag die Einrichtung von Transitzollstellen dem jeweiligen König oder Kaiser, diese hatten die Einkünfte jedoch häufig verpfändet oder als Belohnung an treue Vasallen vergeben.
Leider wurden viele der Burgen im Mittelrheintal im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen zerstört. Einige davon wurden dann im Zuge der „Rheinromantik“ wieder aufgebaut, spiegeln aber jetzt nicht mehr die mittelalterlichen Bauten wider, sondern sind ein Spiegel der Romantischen Vorstellungen von mittelalterlichen Burgen.
Trotzdem prägen die Reste und wiedererstandenen Gemäuer das Bild einer ganzen Landschaft und werden jährlich von Massen von Touristen aus aller Welt besucht.