Selten zu sehen
Hier ein Panoptikum von Dingen, welche auf Burgen und Burgruinen leider sehr selten zu sehen sind.
Wetzrillen entstanden möglicherweise durch das Schleifen von Messern, Dolchen oder Schwertern an Stein. Auch andere Interpretationen sind veröffentlicht. Weiteres unter Schabespuren.de.
Wandmalereien haben sich leider nur selten erhalten. Hier ein Beispiel aus Bayern, Burg Prunn, Altmühltal.
Bei Belagerungen wurden oft Minengänge gegraben bzw. ausgehauen, um die Verteidigungsanlagen des Gegners zu umgehen. Bei der Belagerung der Burg (Alt-) Windstein im Elsass 1382 wurde eine solche von den Angreifern angelegt und dadurch die Burg erobert.
Laufräder waren auf vielen Burgen zur Lastenhebung oder zum Bewegen schwerer Teile (Zugbrücken etc.) gebräuchlich. Meist aus Holz konstruiert standen sie allerdings irgendwo im Freien und sind daher nicht erhalten. Im vorgestellten Fall befand sich das Laufrad in einer Felsenkammer. Über seine Funktion wird noch diskutiert.
Ein Neidkopf wurde vermutlich zur Abwehr von Bösem angebracht. Es gibt auch Beispiele, welche eher so wirken, als wolle der Besitzer Besucher necken. Beispiele gibt es auch hier: Burgmagazin 1.
Das „Holzauge“ taugte wohl nur zur Beobachtung, da ein durchgesteckter Lauf die Sicht auf das Ziel vollständig behindern würde und ein zusätzlicher „Sichtschlitz“ nicht vorhanden war. Die Redewendung „Holzauge, sei wachsam“ stammt meiner Meinung auch nicht von dieser speziellen Schartenform, sondern eher aus dem Schreinerhandwerk.
Steinmetzzeichen finden sich an vielen Bauten aus dem Mittelalter, also auch an Burgen. Man muss allerdings suchen und genau hinsehen, um sie zu entdecken. Der Bergfried der Wildenburg ist allerdings übersät mit diversen Zeichen. Die Steinmetzzeichen dienten wahrscheinlich der Abrechnung für die Arbeit der Steinmetze.
Bei manchen Felsenburgen (u.a. Grafendahn und Blumenstein) kann man diese aus dem Felsen gehauene Vorrichtung sehen. Hier konnten Pferde angebunden werden.