Hasenbühl 1298
1. Vorgeschichte
1291 starb Rudolf von Habsburg. Die Fürsten, welche den neuen König zu wählen hatten, wollten aus persönlichen Gründen keinen starken König, wie es zum Beispiel der Sohn Rudolfs, Albrecht von Habsburg gewesen wäre. Daher wählten sie am 5.5.1292 Adolf von Nassau aus einem bis dahin eher unbedeutenden hessischen Herrschergeschlecht zum König. Dieser hatte den Kurfürsten weitgehende Zugeständnisse und Versprechen gemacht. Am 24.6.1292 wurde er in Aachen gekrönt.
Als gekrönter König jedoch hielt Adolf seine gegebenen Versprechen zum Großteil nicht ein, was die Reichsfürsten sehr verärgerte. Trotz allem konnte er noch weitere 6 Jahre regieren. Nach einigen innenpolitischen Veränderungen einigten sich die Kurfürsten darauf, ihn als König abzusetzen. Dies wurde in einer Urkunde vom 23.6.1298 festgehalten:
Nachdem infolgedessen über das zuvor Gesagte mit allen dabei anwesenden Kurfürsten, Bischöfen, Prälaten, Herzögen, Grafen, Landherren und Weisen zuvor eine sorgsame Erörterung stattgefunden hat, erklären Wir auf allgemeinen Rat mit dem Willen aller und mit einhelliger Zustimmung der Anwesenden, dass dem zuvor genannten Herrn Adolf, der sich des Königtums so unwürdig erwiesen hat und der wegen seiner Ungerechtigkeiten und der zuvor genannten Gründe von Gott vertrieben wurde, damit er nicht weiter regiert, vom Herrgott das Königtum, das er bisher innehatte, entzogen wurde; Wir verkünden, dass es ihm entzogen wurde, und überdies entziehen Wir es ihm auf Veranlassung des einstimmigen Spruches der zuvor genannten Kurfürsten; indem Wir den Spruch anwenden und indem Wir alle, die durch Treueid an ihn gebunden waren, von diesem Eid auf immer lösen, verbieten Wir festiglich, dass ihm etwa jemand künftig als König gehorcht oder geneigt ist.
Darauf folgend wird nun doch Albrecht von Österreich, der Sohn Rudolfs, zum König gewählt. Interessant daran ist die Tatsache, dass Absetzung und Wahl in direktem Zusammenhang mit einer noch laufenden Auseinandersetzung zwischen Adolf und Albrecht fällt. Zur Zeit der Absetzung hält sich Adolf gerade im Lager vor Speyer auf.
Am 2. Juli 1298 fällt bei dem kleinen Örtchen Göllheim in der Nordpfalz die Entscheidung; die Heere der Kontrahenten stoßen auf einem Hügel, dem so genannten „Hasenbühel“ zusammen.
2. Die Schlacht
Über den genauen Verlauf der Schlacht erfahren wir in der Publikation von Johann Geissel, „Die Schlacht am Hasenbühl und das Königskreuz zu Göllheim„, welches online bei Google-Books zur Verfügung steht. Da es an diesem Tage sehr warm war, raffte ein Hitzschlag einige Ritter dahin, welchen es in ihrer Rüstung buchstäblich zu warm geworden war.
Die Schlacht tobte von ca. 09:00 Uhr bis ca. 15:00 und endete damit, dass Adolf, welcher wegen der Hitze seinen Helm entfernt hatte, vermutlich von einem der Ritter Albrechts erschlagen wurde. Obwohl der Kampf noch eine Weile nach dem Tode Adolfs weiterging, löste sich sein Heer nach und nach auf und die Schlacht war entschieden. Albrecht, als neuer König, verfügte, dass die Leiche Adolfs nicht im Dom zu Speyer beigesetzt werden dürfe und so wurde der tote Ex-König ins nahegelegene Kloster Rosenthal gebracht und dort zunächst bestattet. Erst nach dem Tode seines Widersachers im Jahre 1309 wurde die Leiche exhumiert und im Dom zu Speyer beigesetzt, wo er nun zusammen mit seinem Gegner ruht.
Die Ehefrau von Adolf, Imagina von Isenburg-Limburg ließ daraufhin am angeblichen Ort des Todes von Adolf ein Gedenkkreuz errichten, welches im Volksmund den Namen „Königskreuz“ erhielt. Verwunderlich ist die Lage kurz vor der (allerdings erst später errichteten) Stadtmauer von Göllheim. Das Kreuz wurde später überbaut und steht noch heute an der Stelle, an der es errichtet wurde.